Einschulung der neuen Schülerinnen und Schüler am FAG
Die Stadthalle war schon für die Einsetzung des neuen Oberbürgermeisters geschmückt. Aber am Dienstag begrüßte das Friedrich-Abel-Gymnasium dort erst mal seinen neuen Fünftklässler.
Es ist gute Tradition … aber was ist schon noch Tradition nach drei Corona-Schuljahren?
Doch, es ist Tradition, dass die Schüler und Schülerinnen der Klasse 6 die Neuankömmlinge mit Liedern aus ihrem Fünfer-Musical begrüßen und dieses Jahr hat es endlich wieder geklappt mit der Aufführung.
Alle neuen Schülerinnen und Schüler, alle Eltern, Geschwister, Omas und Opas begrüßte der Chor mit dem Lied „Du bist nicht allein“ aus dem Musical Löwenherz. In diesem Jahr wurden die Botschaften sicher deutlich vernommen: „such Dir einen Freund, … nimm unsere Hand, …alle sind bereit mit Dir zu gehen“.
Und mit dem Titellied Löwenherz wurde die kleinsten FAGler schmissig aufgefordert, mutig durch „das dunkle Tor“ zu gehen. So ein Neuanfang ist mit Ängsten, aber auch mit Neugier und Freude verbunden. Viele kommen aus ganz kleinen Grundschulen, erinnerte Herr Damp in seiner Ansprache. Da scheint das FAG mit seinen über 700 Schülern und Schülerinnen im ersten Moment natürlich groß, unübersichtlich und eben auch ein bisschen angsterregend. Aber die Neuen sollten sich da ganz auf ihre Klassenlehrerinnen verlassen. Auch die Schulkameraden und -kameradinnen wären sicher hilfsbereit beim Einstieg. Ab Mittwoch kommen in jede Klasse die Paten und Patinnen, ältere Mitschüler und Mitschülerinnen, die sich noch zu gut an ihre ersten Tage im Gymnasium erinnern. Sie machen mit den Klassen eine Schulrallye und danach werden sich alle sich sicher alle schon gut auskennen.
Aber die Paten haben auch andere Aktionen vor, wie Marina Elsenhans und Sophie Döbler vom Patenschaftsressort berichteten; so ist etwa ein Bastelnachmittag fest geplant. Alle stehen also bereit, um die „Kleinen“ zu empfangen. Aber die Neuen müssen neben Fleiß und Ausdauer auch noch etwas anderes mitbringen. Um das zu verdeutlichen, las Herr Damp eine Geschichte vor: Ein Mann will in eine neue Stadt ziehen. Er fragt den Torhüter, wie die Menschen dort seien. Der Torhüter fragt zurück, wie die Menschen in der alten Stadt waren und der Mann nennt lauter schlechte Eigenschaften. So seien die Menschen in dieser Stadt auch, erwidert der Türhüter.
Ein zweiter Mann kommt und stellt die gleiche Frage. Der Türhüter gibt die Frage wieder zurück und der zweite Mann schwärmt davon, wie gut seine ehemaligen Mitbewohner waren. So seien die Menschen in dieser Stadt auch, meint der Torhüter. Auf den Widerspruch von einer dritten Person angesprochen bemerkt der Hüter, die Menschen seien eben gut und schlecht. Es komme darauf an, wie man ihnen begegnet. Darauf sollte man also, so meinte Herr Damp, bei einem Neuanfang achten, wie man den anderen begegnet. Nach einem Moment der Stille wurde es dann ernst. Herr Geppert rief nacheinander die Klasse mit ihren Lehrerinnen, Schülern und Schülerinnen auf: Klasse 5a mit Frau Roth, 5b mit Frau Oster, 5c mit Frau Broszat und 5d mit Frau Koerbler. Ganz aufgeregt kamen die neuen von überall aus dem riesigen Raum nach vorne.
Noch ein Elternfoto und schon waren die Klassen nacheinander durch den Seitenausgang verschwunden. Während die Eltern erst noch in der Stadthalle von Herrn Damp, der Elternvertreterin, Frau Schumacher, und der Vertreterin des Fördervereins, Frau Stotz, informiert wurden und später auch dem Schulhof die Möglichkeit zum informellen Kennenlernen bei Kaffee und Gebäck hatten, bezogen die neuen Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal ihre neuen Klassenzimmer im N-Bau. Um 12 Uhr war dann für alle Schluss. Viele Eltern fotografierten ihre Kinder, als sie das Gebäude verließen. Hatten sie sich nicht schon ein bisschen verändert?
Das FAG konnte 104 neue Schüler und Schülerinnen begrüßen. Es gibt eine Chor- und eine Orchesterklasse. Außerdem besteht die Möglichkeit zur Ganztagsbetreuung.
Um 18h startete das Konzert im Aufenthaltsraum mit den Jazz Youngsters und ihrem Pink Panther. Dann verteilten sich die Zuschauer auf verschiedene kleinere Schauplätze, um das Publikum auseinanderzuziehen.
So präsentierte das FAG Unterstufenorchster FAGUOR um 18.20 und 18.45h Adeles Skyfall und aus Mary Poppins Superkalifragilistikexpialigetisch. Wer nun glaubt, dass es die Spieler und Spielerinnen langweilte mehrfach zu spielen hat, der irrt. Die Truppe kam beim zweiten Mal erst richtig in Fahrt. Klassenkameraden liefen auf und ab, Geschwister kauerten am Boden, Eltern machten Fotos. Aber nichts störte, alle waren beseelt von der Stimmung, endlich wieder da zu sein und ein Fest zu feiern.
Besinnlich wurde es dann im Eingangbereich des Hauptgebäudes.Eigentlich wollte der Chor 6 aus Schülerinnen und Schülern der 6. Klassen seine Friedenslieder im Schulhof singen, aber das Wetter war zu unsicher. Mit Shalom chaverim – der Friede des Herrn geleite Euch wurden die Zuschauer daran erinnert, dass die Corona-Lockdown-Zeiten jetzt zwar für uns vorbei sind, aber dass an anderen Stellen der Welt, besonders in der Ukraine, das Leben der Menschen weiterhin schwer ist. Mit dona nobis pacem- gib uns Frieden erinnerte der Chor an die alte Lateinschule, als dessen Nachfolger sich das FAG sieht. Wird es bald Frieden geben? Somewhere over the rainbow….vielleicht. Die Zitronenbonbons sollten da wohl etwas Hoffnung machen. Zum Ausklang erinnerten die Sängerinnen und Sänger daran, dass wir alle Eine Sprache haben und das ist die Musik. Das Konzert im Treppenhaus fand gleich seine Fan-Gemeinde und viele Zuhörer waren um 19h zum Ausklang noch einmal da, um der Sehnsucht nach Frieden, aber auch dem schönen Abend nachzuspüren.
Zum Schluss gab es noch eine große Überraschung für die Kinder. Der Eiswagen kam und alle durften sich anstellen.
Die Mini-Bigband der Abiturientinnen und Abiturienten heizten gleich zu Beginn der Veranstaltung mit „Can´t buy me love“ ein. In seiner Abiturrede setzte sich dann Herr Damp in humorischer Weise mit dem Abi-Reden Generator von „Spiegel Online“ auseinander. Dieser rät Schulleitern folgende Gliederung: Begrüßung, Anlass, lateinischer Sinnspruch, Gratulation, Statistik, Engagement, Zukunft und Schlussformel. Der lateinische Sinnspruch war natürlich „non scholae, sed vitae discimus“; aber alternativ wurde auch „mens sana in bacardi soda“ angeboten.
Herr Damp ist es wichtig, dass die Abiturientinnen nicht nur mathematische Begriffe mitnehmen, sondern auch Methoden- und Sozialkompetenzen, Spaß an der Teamarbeit und ein tiefes Verständnis von Demokratie. Richtig ernst wurde es dann bei dem Punkt Statistik: Die 78 Abiturientinnen und Abiturienten haben dieses Jahr im Abitur 46.745 Punkte gesammelt, das sind Durchschnitt 615 Punkte und ein Abiturschnitt von 2,2 in Noten - was nur geringfügig von dem letztjährigen Erfolgsschnitt abwich. Vier Schülerinnen haben einen Traumschnitt von 1,0 erreicht, so viele wie noch nie am FAG. Neben dem fachlichen Engagement haben sich die Schüler auch in der SMV, beim Theater und in den verschiedenen Musik-AGs engagiert und somit die Schule - trotz Pandemie - zu einem lebendigen Lernort gemacht. Für die Zukunft wünscht er den Schülern Mut zu politischem Engagement in unseren schwierigen Zeiten. Dem Abi-Motto „Coronabier – die Schule war häufiger dicht als wir“ stellte Herr Damp noch weitere Corona-Alternativen gegenüber: ABIontech: Endlich kommen wir auf den Markt oder Abi 2022 - Mehr Tests gemacht als geschrieben oder Abi 2022 - Die Noten sind besser als die Internetverbindung.
Und wer hat nun das Motto in den Himmel geschrieben? An diesem Abend waren alle Eltern so stolz. In ihren Herzen haben es alle getan. Und wer es ganz genau wissen will: es stand schon in der VKZ.
Michelle Kuhne (NC-Preis), Ben Landgraf, Jochen Michaelis, Luca Mißbach (NC-Preis, DPG-Mitgliedschaft), Nick Müller (NC-Preis, FAG-Sport), Henrik Neibig (NC-Preis, DPG-Mitgliedschaft, Trumpf-NwT-Preis), Fabia Noack (NC-Preis, Häcker-Chemie-Preis, FAG-Sport), Nils Off (NC-Preis, GK-Preis der LzpB, Paul-Schempp-Preis), Hannah Ohms (NC-Preis), Pauline Raisch, Kai Rosenkranz, Ida Sautter (NC-Preis, Feltrinelli-Buchpreis des iicstoccarda), Samuel Scharpf (NC-Preis, Trumpf-NwT-Preis), Lena Schiller (NC-Preis), Jan Schlageter, Niklas Schmeckenbächer (NC-Preis), Luis Schmidt, Leonie Schulte (NC-Preis, Scheffelpreis, Bischof-Sproll-Preis, Deutsche Mathematikervereinigung, Gesellschaft Deutscher Chemiker, FAG-Debating), Luna-Marie Schwerdtle (NC-Preis), Selma Settele (Belobung), Nail Shehab, Simon Silhanek, Leonie Sonnberger (Belobung), Marie Stäcker (NC-Preis; FAG-Geographie), Rahel Stärk, Franziska Steiner (NC-Preis), Joshua Stier, Gergely Südi, Friedrich Toberer, Johannes Urban (NC-Preis), Ekaterini Varada (NC-Preis), Jakob Walliser, Fabian Wasserbäch, Marina Weiss, Vincent Weiss, Laura Wizgall (NC-Preis, Gesellschaft Deutscher Chemiker), Kiara Wöhr (NC-Preis, Blessing4you- Preis Italienisch), Clément Wolf, Sophie Wulf, Larissa Zackel, Alessa Zarbock.
Was mussten wir in den letzten Jahren nicht alles bewältigen? Jetzt ist es wieder Zeit durchzuatmen und Musik zu genießen. Die Musiker des Friedrich-Abel-Gymnasiums hatten dafür bei Probentagen in Weikersheim ein sommerliches Konzert vorbereitet. Schon vor Beginn der Aufführung war die Vorfreude zu spüren: „Wie lange haben wir auf diesen Auftritt gewartet? Endlich wieder Publikum.“ Ihre Sehnsucht hatten die Musiker und Sänger in viele Liebeslieder gepackt.
Mit Musik aus den Filmen „Star Wars“ und „Harry Potter“ schickte das Orchester seine Zuhörer zu Beginn gleich in andere Welten. In „City Of Stars“ aus dem Film „La-La-La-Land“ war die Sehnsucht nach einer Liebesgeschichte an diesem Abend zum ersten Mal deutlich zu spüren. Barbara Linn sang - vom Orchester begleitet – „Gabriellas Song“ in dänischer Sprache. Auch ohne deutschen Text ließ Barbara uns den Wunsch nach Aufbruch und Leben spüren. Mit der „Bohemian Rhapsody“ erzählte das Orchester zum Schluss, dass sich nicht alle Lebenswünsche erfüllen, nicht für Freddy Mercury und wahrscheinlich auch nicht für uns.
Der Chor bezauberte im zweiten Teil des Konzerts mit „Just The Way You Are“ gleich am Anfang noch einmal mit einem Liebeslied. Aber mit Adeles „Easy On Me“ wurde den Zuhörern klar, dass alle Liebesgeschichten einmal zu Ende gehen: „I had no time to choose what I chose to do“. Waren Adeles Abschiedsworte nicht auch passend für unsere Situation in den letzten zwei Jahren? Und während man noch nachdachte, überwältigte der Chor mit „Someone Like You“ und wechselnden Solostimmen das Publikum. Da waren sie, die Gefühle, die wir so lange zurückgehalten haben. Die Pandemie hat in uns so viele Sehnsüchte geweckt, uns aber auch den Wert von Zuhause und Heimat vor Augen geführt. Deshalb fordert der norwegische Song „Runaway“ von Aurora am Ende auch immer wieder „take me home“.
Am Vormittag lernten die Schüler den französischen Schulalltag kennen. Sie nahmen am Unterricht teil und erhielten eine Schulführung, die sie auch ins CDI führte. Ein CDI ist weit mehr als eine Schulbibliothek: Es ist ein Ort der Recherche, des Wissens und der Ruhe, den die deutschen Schüler mit einer spielerischen Rallye erkunden konnten. Die Erlebnisse des Vormittags konnten beim gemeinsamen Mittagessen zusammen mit den Austauschpartnern besprochen werden.
Einig waren sich die deutschen Schüler, dass es in Frankreich strengere Regeln gibt: So hat eine Schülergruppe im Unterricht mitbekommen, dass eine französische Schülerin, die ihr Handy nicht wie vorgeschrieben im Rucksack verstaut hatte, sondern lediglich in der Hosentasche, eine Strafarbeit erhielt. Anders ist auch, dass die Schüler nach der Pause im Schulhof vom Lehrer abgeholt werden und nicht allein ins Schulgebäude dürfen. Während die Handyregelung von den Deutschen einhellig als zu streng gesehen wurde, hat diese Regelung vielen gefallen. „Dann ist nicht so ein Durcheinander in den Gängen“, meinte Laura dazu.
Nach dem Mittagessen – übrigens ganz französisch mit mehreren Gängen, dazu Käse und Baguette – erkundeten die Schüler in gemischten Kleingruppen Châtenois bei einer Fotorallye. Zurück im collège konnten die Schüler ihren Austauschpartner bei einem Partnerinterview noch besser kennenlernen. Beim gemeinsamen Abschluss war klar: Es gibt zwar viele Unterschiede zwischen deutschen und französischen Schulen und zwischen Deutschen und Franzosen, aber noch mehr Gemeinsamkeiten. Die FAGler waren beeindruckt von der Freundlichkeit und Offenheit ihrer Gastgeber und wissen jetzt, dass es zum einen geographisch nicht weit ist bis nach Châtenois und zum anderen auch der Weg in die Herzen ihrer neuen Freunde sehr schnell zu bewältigen war.






